Nach Demo-Verbot und Wochenmarkt-Aus: „Welche Kröten müssen die Leipzigerinnen und Leipziger für die Fußballparty noch schlucken, Herr Oberbürgermeister?“
Mit deutlicher Kritik an der Informationspolitik der Stadt rund um die Fußball-EM in Leipzig melden sich die Freien Demokraten zu Wort: „Bislang hat OBM Jung lila Wolken gemalt, wenn es um die Fußball-EM ging. Nur scheibchenweise kommen immer mehr Kröten für die Leipzigerinnen und Leipziger ans Licht“, kommentiert die FDP-Stadtrats- und Landtagskandidatin Juliane Steinmüller. So stehen die Leipziger Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für einen möglichen Verlust in Höhe von 15 Millionen Euro gerade. Auch eines der größten Parkhäuser in der Innenstadt wird teilweise gesperrt. Wochenmärkte in der Innenstadt werden abgesagt. „Und oben drauf gibt es noch eine massive Einschränkung des Grundrechtes der Versammlungsfreiheit – weil die UEFA es so will“, kommentiert Steinmüller und ergänzt: „das Thema ist nicht, dass das alles passiert. Das Thema ist, dass davon bislang keine Rede war und die Stadt diese Einschränkungen den Menschen, die ja weiter hier leben und ihren Alltag bestreiten müssen, als feinste Salamitaktik wenige Wochen vor dem Start serviert. Offenbar sollen die Menschen zusehen, wo sie bleiben, während unser Oberbürgermeister von der Ehrentribüne lächelt und das VIP-Buffet genießt. Sowas hätte von Anfang an öffentlich auf den Tisch gehört – verbunden mit der Frage, ob das genau so von den Menschen gewollt ist. Dass die aktuelle Stadtratsmehrheit aus SPD, Linken und Grünen unter wohliger Anteilnahme der 2-Bürgermeister-CDU das durchgehen lässt, zeigt, wie weit weg man offenbar von den Problemen der Menschen in dieser Stadt ist“, so Steinmüller weiter.
Steinmüller forderte Oberbürgermeister Jung (SPD), Verkehrsbürgermeister Dienberg (Grüne) und Ordnungsbürgermeister Rosenthal (LINKE) auf, die „Karten offen auf den Tisch“ zu legen: „Welche Straßensperrungen gibt es? Wie läuft der ÖPNV an den Spieltagen? Mit welchen Grundrechtseinschränkungen wird jetzt schon geplant – Stichwort: Gefahrenzone? Die Menschen wollen und müssen ihren Alltag planen. Und das nicht erst am Abend vor einem Spiel“, so die Freie Demokratin und ergänzt abschließend: „Sonst wird aus Euphorie und Gastfreundschaft schnell Frust und Wut. Wir sollten alles daran setzen, dass das nicht passiert.“